Die JIM-Studie rapportiert jährlich im Herbst über die veränderte Mediennutzung der 12- bis 19-Jährigen. Dass man die Daten auch bezogen auf das Konsumpotential der Jugendlichen interpretieren kann, zeigt die Website von Dirk Föste. Bislang ging ich ja davon aus, dass die JIM-Studie dazu dienen soll, medienbildnerische Aktivitäten besser auf das Nutzungsverhalten der Jugendlichen abstimmen zu können. Aber man kann damit offensichtlich auch Werbemassnahmen besser auf das Nutzungsverhalten der Jugendlichen abstimmen: Föste bietet Beratungen in sog. «Jugendmarketing» resp. viralem Marketing an. Er hat das Ergebnis der JIM-Studie nach den Medien Internet, TV und Zeitschrift separat aufgeschlüsselt, um so die Frage zu beantworten, welche Themen von Jugendlichen auf welchen Medienkanälen primär gesucht werden. So informieren sich Jugendliche  im Internet vor allem zu Web-Themen, zu Computer- und Konsolenspielen, zu Ausbildungsthemen, Musik und Mobiltelefonen. Das Fernsehen wird primär als Informationsquelle zu aktuellem Zeitgeschehen genutzt: Politik, Stars, Sport etc. Und Zeitschriften werden vorab für Mode/Kleider und Stars konsultiert. Den Artikel mit den Charts gibt’s Hier.

zeitungDie Mediennutzung der Jugendlichen wird demnach in dieser Auswertung konsequent aus Konsumentenperspektive analysiert. Interessant sind die Ergebnisse, zeigen die doch auf, welchen Stellenwert Tageszeitungen und Fernsehen bei den Jugendlichen im Vergleich zum Internet haben: Es wundert indes nicht, dass das Internet bei den meisten Themen Leitmedium ist. Das Fernsehen punktet erst bei Sportsendungen. Und die Zeitung wird von den Jugendlichen nur bei Modethemen als Leitmedium genutzt. Bereits das Thema «Stars» hat die Zeitung ans Fernsehen abgegeben.

Doch recht lapidar das Fazit von Föste: «Die Zeitschriften haben es versäumt, sich als Leitmedium für relevante Themen in der jungen Zielgruppe zu behaupten.» – Das ist ja nicht neu und wissen wir auch ohne Extra-Auswertung der JIM-Studie. Und doch erstaunen die Zahlen wieder neu, in Anbetracht der massiven Präsenz von Gratis-Anzeigern. Ob Morgen oder Abend, die meisten Jugendlichen und Erwachsenen sind auf dem Bahnsteig mit einem Gratisblatt anzutreffen. Am Morgen ist in den Zügen der Zürcher Agglomeration die Farbe Blau vorherrschend, am Abend dann die (noch seichtere) Farbe Pink. Dass da nicht mehr hängen bleibt…