Digitale Medien im Unterricht – so der Titel der Tagung, an welche die Fachstelle «Bildung und ICT» der Bildungsdirektion des Kantons Zürich einlud. Es ging dem Zeitgeist entsprechend (auch) um die Arbeit mit Mobilgeräten im Unterricht. Wen wundert’s, dass der Rektor der gastgebenden Technischen Berufsschule Zürich auf seine unlängst eröffnete «Notebook-Klasse» hinwies. Es scheint, als ob sich die «Notebook-Klasse» zum didaktischen Pflichtprogramm von innovativen Schulen entwickelt. Eine kurze Rückschau auf den Workshop «Medien- und ICT-Konzept».

Das Eröffnungsreferat hielt Andreas Meier, Mitarbeiter der Fachstelle zum Thema: «Digitale Medien im Wandel und Lernen mit digitalen Medien». Wir stünden vor einer ähnlichen Umbruchphase wie vor 30 Jahren, als der Personalcomputer eingeführt wurde: Der Wandel vollzieht sich von vernetzten Informationen (Hypertext, Web 1.0) zu vernetzten Menschen (Web 2.0). Die Software hat sich gewandelt – Apps –  ebenso die Geräte – Mobilgeräte.  Soweit bekannt. Interessant, wie Andreas Meier die Auswirkungen für die Schule interpretiert. Er verweist auf den Lehrplan 21, auf selbstorganisierte Lernformen und informelles Lernen. «ICT ist bei diesen Lernformen eigentlich immer da», so Meier. Und er zählt Formen des Recherchierens, des Organisierens oder des Publizierens mit digitalen Werkzeugen auf. Online-Tools dazu gäbe es genügend, führt Meier weiter aus. Daraus würde die persönliche Lernumgebung, bestehend aus vielen Geräten und einem Potpurri von Applikationen und Diensten. Jede und Jeder müsse seine eigene Lösung finden, so Meyer. Die Community helfe dabei weiter – So einfach? – Und dann war noch der Titel auf der letzten Folie: «Sich Medienkompetenz aneignen» – Wie war das genau gemeint? Ich hätte gerne mehr zum Titel erfahren.

Die Workshops sind auf der Tagungsseite mit diversen Downloads und Links dokumentiert. Im Workshop «Medien- und ICT-Konzept» präsentierten René Moser und ich das Projekt «Musterlösung für ein lokales Medien- und ICT-Konzept». Schulgemeinden sollen Hilfestellungen erhalten, um mit vertretbarem Aufwand ein auf  lokale Verhältnisse angepasstes Medien- und ICT-Konzept zu entwickeln. Die Disposition (Download) liegt vor und wir stellten es den 30 Anwesenden zur Diskussion. Bis im Sommer 2012 soll eine Sammlung von Hilfestellungen entstehen aus diesen Elementen: Die eigentliche Musterlösung besteht aus einem ausformulierten Medien- und ICT-Konzept einer Musterschule. Die Schulen können die Inhalte nach Belieben auf ihre lokalen Verhältnisse anpassen. Die Prozessbeschreibung führt die Konzept-Mitarbeitenden auf dem Weg der Erarbeitung und gibt Hinweise zum Vorgehen. Einzelne Elemente des Konzepts sollen übernommen werden können, für andere werden Varianten zur Auswahl oder zum Anpassen angeboten. Eine Sammlung von Umsetzungshilfen wie Fragebogen zur Ist-Analyse oder Pflichtenhefte für die ICT-Verantwortlichen sollen weiter helfen, dass die Arbeit zielgerichtet voran gehen kann.

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden gaben Hinweise zur weiteren Ausarbeitung des Musterkonzepts: Möglichst konkret sollten die Hilfestellungen sein. Gewünscht würden Empfehlungen zu heiklen Themen wie beispielsweise dem Mengerüst der Geräte oder der Entschädigung der Supportpersonen. Einig waren sich die Teilnehmenden in der Gewichtung der Themen. So wurde beispielsweise klar, dass Hinweise zum Aufbau eines pädagogischen Supports im Schulhaus sehr gewünscht werden. Zum selben Ergebnis kommt auch die Befragung der Schulen zur Nutzung von Medien im Unterricht (2010). Siehe Artikel zur Befragung in PH Akzente.

Eine «Musterlösung», das tönt nach schneller Lösung. Das Konzept soll jedoch einen Entwicklungsschritt der Schule auslösen, bezüglich der Medien- und ICT-Integration in den Unterricht und der Weiterentwicklung der ganzen Schule. Trotz Vorlage und Materialien wird sich eine Schule auf einen gewissen Entwicklungsweg einlassen müssen. Dieser könnte etwa so aussehen:

 

 

 

 

 

Rückblick auf die Tagung auf edu-ict.ch.