elehrmittelAm 27. Juni fand an der PH Zürich die Abschlussveranstaltung der Einführung eines eLehrmittels des HEP-Verlags statt. Im Sommer 2012 bot der HEP-Verlag seine bestehenden Print-Lehrmittel für den allgemeinbildenden Berufsschul-Unterricht (ABU) als elektronisches Lehrmittel für iPads, Windows- und Macintosh-Computer an. 13 Berufsschulklassen aus den Kantonen Zürich, St. Gallen und Bern haben sich am Pilotprojekt zur Einführung des eLehrmittels zum ABU-Unterricht mit den Lehrmitteln Gesellschaft, Gesetzestexte, Lexikon sowie Sprache und Kommunikation beteiligt. Vier Dozierende für Berufsschulkunde resp. Mediendidaktik der PH Zürich haben die Lehrpersonen bei der Einführung begleitet.

Die Berufsschullehrpersonen erhielten Anfang Schuljahr 2012/2013 eine Einführung in den Umgang mit der ABU-App sowie didaktische Hinweise zum Einsatz im Berufsschul-Unterricht. Als begleitende Unterstützung boten die Dozenten den Lehrpersonen Beratung vor Ort sowie eine geschlossene elektronische Austausch-Plattform an; beides wurde sehr zögerlich genutzt.
Zum Abschluss wurden die 13 Berufsschul-Lehrpersonen sowie ihre Schülerinnen und Schüler über ihre Erfahrungen befragt. Die Zahl der Teilnehmenden war nicht berauschend, mit entsprechenden Vorbehalten müssen die Ergebnisse interpretiert werden, respektive die Ergebnisse bestätigen bereits bekannte Grössen. So wundert es nicht weiter, wenn die Lernenden ihr Gerät hauptsächlich zur Internet-Recherche und zum Bearbeiten von Aufträgen nutzen. Schön, wenn den Lernenden die Arbeit mit dem eLehrmittel soweit «gefallen» hat oder wenn sie befinden, dass die Arbeit damit den Unterricht «interessanter» macht. Das Ergebnis erstaunt nicht weiter und dass die motivierende Wirkung bald wieder nachlässt, das war allen 50 anwesenden Personen wohl klar:
gefallen

interessanter

Einigermassen aufhorchen lassen die Ergebnisse der befragten Lehrpersonen (die jedoch wegen der unbefriedigenden Teilnahme wiederum relativiert werden müssen). So zeigte sich ein äusserst indifferentes Bild bei den Fragen, ob sich der Unterricht durch den Einsatz des eLehrmittels verändert und ob sich Auswirkungen auf die didaktische Gestaltung des Unterrichts feststellen lassen: veraendert

 

gestaltung

Ein gekürzter Bericht der Auswertungsergebnisse ist als PDF zum Download erhältlich.

Damit zeichnet sich ab, dass die methodisch-didaktische Einbindung des eLehrmittels wohl noch ganz in den Anfängen steht. Darauf deuteten auch einzelne Textrückmeldungen hin, wie zum Beispiel diese: «Zuerst einen Methodik-/Didaktik-Kurs zum Lernen mit eLehrmitteln besuchen…» – Das Ergebnis war absehbar. So hat die Begleitgruppe für die zweite Staffel vorgesehen, eine Handreichung zu erarbeiten, welche den neueintretenden Berufsschul-Lehrpersonen Hinweise zur didaktischen Gestaltung des Unterrichts gibt. Die weiteren Entwicklungsperspektiven erläuterte zum Abschluss Andreas Sägesser, Dozent für Berufskunde an der PH Zürich. Siehe seine Prezi-Präsentation.

Erste didaktische Hinweise erfuhren die Anwesenden von Alois Hunderpfund, Dozent für Berufskunde an der PH Zürich, gleichzeitig praktizierender Berufsschullehrer und Miterprober des ABU-eLehrmittels. einfuehrungEr hielt eine süffige Präsentation und verglich die Einführung des eLehrmittels an einer Berufsschulkunde mit dem Schnapsbrennen (Bild). So sollte für den «Vorlauf» vor dem Einsatz des eLehrmittels in den Klassen mindestens ein halbes Jahr eingerechnet werden, denn Technik und Lehrmittel müssten bei den Lehrpersonen zuerst sorgfältig eingeführt werden.
Präsentation als PDF zum Download.

Einen Überblick über die Lern-Apps des HEP-Verlags gibt es hier.