«Die Zeit» publiziert in ihrer aktuellen Ausgabe (Nr. 48) einen angriffigen Artikel zum obigen Titel. Download hier.

Susanne Gaschke vergleicht dabei Versprechungen rund um Digitalisierung und ICT mit Verheissungen des Kapitalismus. Die Autorin mokiert sich über den Ausdruck «Wissensgesellschaft», welcher die unbeschränkte Verfügbarkeit vovn Wissen beschreiben sollte und meint: «… dass die Information unter unseren Fingerspitzen immer noch mühsam gelesen, bedacht, verstanden werden muss, bevor sie tatsächlich zu Wissen wird, spielt in ihren (sie bezieht sich auf eine Formulierung von Microsoft resp. von Bill Gates) Publikationen eine untergeordnete Rolle.» Trotz einiger Polemik gegen Medientechnologie und Schwarzpeter-Haltung gegenüber ICT gibt der Artikel zu denken, wenn Gaschke fragt: «Lernen Menschen durch die neue Technik mehr als zuvor, verstehen sie unsere Gesellschaft besser, sind sie urteilsfähiger, sind sie politischer – oder können sie sich wenigstens besser konzentrieren?» Die Autorin räumt aber auch die positiven Errungenschaften der Medientechnologie ein, sie mag E-Mails nicht missen und spricht von einer «ganzen Liste von Segnungen», es gehe nur um die «schädlichen Nebenwirkungen der digitalen Kultur».

Szenenwechsel: Eine Kollegin erzählt mir von einer kürzlich durchgeführten Weiterbildung in einer Schule. Sie hätte Lehrpersonen in die Grundlagen der Textverarbeitung einweihen müssen. Der korrekte Mausklick habe vielen arg Probleme bereitet. – Auf dass diese Personen damit von ihrer Ignoranz gegenüber ICT «erlöst» worden seien. Willkommen in der Wissensgesellschaft.