Diese Woche bin ich gleich mehrmals auf Blog-Einträge und Publikationen über den verantwortungsvollen Umgang mit Social Networking Diensten gestossen:
Marc Widmer wundert sich in seinem Blog, weshalb viele seiner Freunde unbedarft Privates von sich auf Facebook & Co. stellen. Seinen Eintrag garniert er mit einem witzig-kritischen Video über Facebook. Hier geht’s zu Marcs Blogbeitrag. Übrigens: Marc beginnt im April 2009 das Studium «Educational Media» in Duisburg bei Prof. Kerres. Duisburg scheint ein beliebtes «Ausflugsziel» für Schweizer zu sein (–; Eine Schweizer EM-Alumni-Gruppe wäre wohl bald angebracht…
StudiVZ und SchülerVZ sollen einen Verhaltenskodex erhalten. Hier geht’s zur Mitteilung mit Reaktion des deutschen Datenschutzbeauftragten; Hier zum Verhaltenskodex auf StudiVZ selbst.
Jana Hochberg berichtet in ihrem Blogbeitrag über eine Fachtagung zu SchülerVZ; hier. Sie zitiert einen Artikel im Spiegel, wo ein Medienpädagoge über seine Arbeit in Schulklassen berichtet:
«Wenn Markus Gerstmann in einer Klasse auftaucht, sind viele Schüler erstmal sauer. Denn der Medienpädagoge bereitet sich auf einen Projekttag in der Schule so vor: Er schaut sich die Klassenliste durch und prüft, wer im SchülerVZ angemeldet ist. Profile von Leuten, die besonders viel über sich selbst verraten, druckt Gerstmann aus – und hängt sie für alle sichtbar im Klassenraum auf.» Zum Artikel.
Und die Stadt Zürich gibt viel Geld für Werbespots zur Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen aus. Hier geht’s zu den Werbespots auf www.schaugenau.ch.
Dass die Verantwortlichen erstmals mit Verboten auf das Problem reagieren, ist verständlich, auch wenn sie sich damit gleich eine Chance vergeben, über die Möglichkeiten und Grenzen von sozialen Netzwerken nachzudenken, in der Klasse und zu Hause. Nur fehlt den Verantwortlichen meist das Wissen über soziale Netzwerke und das Verständnis über deren Möglichkeiten und Grenzen. Letzte Woche hatte ich einen Schulleiter am Telefon, welcher um eine Einführung für sein Schulteam ins Thema bat. Man sei sich im Team in keiner Weise darüber einig, wie man mit Netlog, Facebook etc. aber auch wie mit dem Handy umgehen sollte.
Weiter will er eine «Wertediskussion» im Schulteam führen: Was soll erlaubt sein, welche Regeln gelten sollen, was man doch verbieten will etc. Er wünsche sich einen gemeinsamen Konsens, wie die Lehrerinnen und Lehrer im Schulhaus damit umgehen wollen. – Ermutigend zu sehen, wie ein Schulteam das Problem angehen will. Ermutigend auch, dass sie sich selbst schlau darüber machen wollen, um selbst mit den Klassen arbeiten zu können. Externe Experten sind manchmal notwendig im Klassenzimmer. Wenn Lehrpersonen selbst handeln können, geschieht dies integriert in den Schulalltag, anhand von alltäglichen Vorkommnissen. Der virtuelle (Schul)raum ist eben zum erweiterten Pausenplatz geworden.
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