Die Themen «Computergames», «Spielsucht» und der mögliche Zusammenhang mit Gewalt beschäftigen. Es scheint, als ob in letzter Zeit vermehrt darüber publiziert worden ist. Es geht um Verbotsdiskussionen und anderes. Man schaue sich die Suchergebnisse z.B. in der NZZ (203 Hits) oder des Tages-Anzeiger (28 Hits) mit dem Suchbegriff «Computerspiel» an. Nebenbei: Die Trefferquote kann wohl auch als Qualitätsmerkmal für die Websites gewertet werden…

Als Beispiel sei auch die Debatte im Medienheft genannt. Es finden sich hier eine Zusammenstellung von Berichten aus diversen Quellen. Aktuell im besagten Medienheft der Artikel von Thomas Merz-Abt zu «Killerspiele und ihre Herausforderung für Schule und Eltern» hier (pdf).
Merz weist darauf hin, dass gewalthaltige Medien ein Wirkfaktor unter vielen sind. Einzelne «Risikogruppen» sind besonders anfällig auf den Einfluss von Gewaltspielen. Solche Medienwirkungen entfalten sich «immer im Zusammenhang mit sozialen, personalen und medialen Kontextfaktoren» (S. 2). Der Artikel gibt einen hilfreichen Überblick über relevante Medienwirkungstheorien und verweist auf zahlreiche Studien, welche einen möglichen Zusammenhang zwischen Konsum von Computerspielen und Gewalt nachweisen wollen. Am Schluss stellt Merz aber nüchtern fest: «Ob Mediengewalt nur im Kontext anderer Wirkungsfaktoren problematisch ist oder selbst ein ursächlicher Faktor zur Entstehung von Gewalt darstellt, wird in der Medienwissenschaft bis heute kontrovers diskutiert.» (S. 11). Doch hier schliesst Merz nicht das Buch, sondern er geht weiter: Unsere Gesellschaft baut auf auf humanitäre Werte wie «Mitmenschlichkeit und Toleranz, Rücksicht und Respekt vor dem Leben, Gleichwertigkeit aller Menschen und Engagement für das Gemeinwohl» (S. 11). Gewalthaltige Computerspiele untergraben diese Grundlagen von Gesellschaft und Erziehung. Und deshalb sollen Computergames von Eltern, Erziehenden und Schule in ihrer Erziehungsarbeit thematisiert werden.

spielsuchtMehr oder weniger nützliche Ratgeber finden sich in den Medien auf jeden Fall genug, beispielsweise das Gratisheft «sprechstunde doktor stutz». Ob die Instant-Ratschläge und Selbsttests (siehe Bild) und etwas nützen? – Das Heft gibt die Antwort ehrlicherweise gleich selbst: «Patentlösungen gibt es nicht.» Aber Anschauungsunterricht für professionelle interaktive Umsetzung gibt die Publikation alleweil. Hier geht es zur Online-Ausgabe des Hefts. Seite «72» eintippen und los gehts. Blättern, zoomen, ausdrucken. Diesbezüglich meine Gratulation.