Ein Benediktinermönch, der leidenschaftlich gern twittert – «Hinter jedem Twitter stehen Menschen» – eine Politologin, die bestens ohne soziale Medien lebt und trotzdem eine klare Meinung darüber hat – «Social Media bildet (noch) keine Öffentlichkeit» – und Nutzungsmodelle für Clouddienste für Bildung und Unternehmungen. Dies bot das diesjährige Symposium der Ernst Schmidheiny Stiftung in Interlaken.

Abt Martin Werlen schlendert gemütlich an den rund 300 Anwesenden aus Bildung und Wirtschaft vorbei zum Rednerpult. Eben wurde seine verspätete Ankunft angekündigt, der Benediktinermönch aus dem Kloster Einsiedeln nimmt’s gelassen. Von Menschen erzählt er, die er dank Twittermeldungen getroffen hätte, ebenso von hilfsbereiten Erdenbürgern, die ihm auf seinen Hilferuf mit 160 Zeichen hin ein SBB-Billet ans Perron brachten. Beziehungen knüpfen dank Twitter, jeder Tweet ein Angebot zum Durchatmen. Werlen bricht für Social Media eine Lanze: Instrumente seien dies, man könne sie zum Guten und zum Schlechten einsetzen. Und: «Wer das trivial findet, hat nichts vom Leben verstanden.» Nur enttäuschen müsse er uns, meint Werlen zum Schluss. Der Mensch sei mit und ohne Twitter der gleiche, Menschsein 2.0 gäbe es nicht. Alles Andere hätte uns enttäuscht.
Niederschrift Referat Martin Werlen (PDF)
Blogpost von Joel Steinmann
Twitter @AbtMartin

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