Der Schweizer Schulatlas wird 100 Jahre alt. Und exakt auf das Jubiläum hin bietet das Institut für Kartografie der ETH Zürich die Version 1.0 des interaktiven Weltatlas auf ihrer Website kostenlos zum Download an.
Die Online-Version bietet eine Vielzahl neuer Visualisierungen an. Eine Gruppe ICT-Verantwortliche hat das neue Tool kurz erprobt und mit Google Earth verglichen.
Der neue Schweizer Weltatlas interaktiv wurde an der gestrigen Medienmitteilung vorgestellt. Das Angebot tönt vielversprechend: Visualisierungen mit einem 3D-Globu, ein 3D-Blockbild, welches Landschafts-Querschnitte ermöglicht. Die Weltatlas interaktiv «unterstützt den Weg von der „Wirklichkeit“ zur abstrakten Karte», wie Arthur Jetzer in seiner Präsentation darlegt.
Das Medienecho auf den Release-Termin der Version 1.0 ist gut. Die Tagespresse und Online-Newsseiten berichten darüber, beispielsweise Website von SF, inside-it oder im Videoportal von SF:
Heute hat eine Gruppe von ICT-Beratungspersonen einer Schule die neuste Version erprobt und sich Gedanken gemacht, wie man diese im Unterricht einsetzen könnte. Erster Wermutstropfen: Es sind nicht alle Inhalte verfügbar. Nur etwa ein Viertel der Themen sind im Inhaltsverzeichnis anklickbar. Da müssen wir in der Vorfreude etwas überlesen haben, es sind nur Teile des Schweizer Weltatlas in der interaktiven Version integriert und einige Funktionen fehlen noch. Zweiter Wermutstropfen: Die Kartensuche funktioniert auf unseren älteren Windows-Notebooks nicht. Die Suche ist «Aufgrund eines Fehlers bei…nicht verfügbar». Ob dies ein Problem in Zusammenhang mit der Java-Version ist? Wir geben uns mit den verfügbaren Funktionen zufrieden.
Doch bereits die funktionierenden Angebote begeistern: Die Visualisierungen sind überaus anschaulich: Das 3D-Blockbild ermöglicht Landschafts-Querschnitte: Die Blockbilder lassen sich aus unterschiedlichen Positionen betrachten und können gedreht und gewendet werden. Komplexe Kartendarstellungen können in einzelne Ebenen aufgelöst werden, etwa zu Topografie, Wirtschaftsgeografie oder zu Demografie. Der Vergleich zu Google Earth gibt einiges zu diskutieren: Die Navigation mit Google Earth scheint flüssiger, intuitiver. Der Flug zum gesuchten Ort mit Google Earth, beispielsweise dem «Haleakala», ist eindrücklich, die von Webusern platzierten Bilder sind anschaulich. Der Weltatlas interaktiv wartet dagegen mit vertieften Informationen auf. Die oben beschriebenen einblendbaren Ebenen helfen, den Überblick zu bewahren, indem man die im Moment nicht benötigten Informationen ausblendet. Ein Vergleich der unterschiedlichen Qualitäten dieser Instrumente bietet eigentlich gleich einen idealen Zugang zum Arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern: Erproben und darüber diskutieren.
Und im Moment (noch) unschlagbar erscheint der Gruppe die Printversion des Schweizer Weltatlas wenn es darum geht, ganz schnell nachzuschlagen, wo sich nun der «Haleakala» befindet. Es fehlt also noch eine «schnelle» Version für das iPhone. Java auf dem iPhone (iPad) gibt es anscheinend, doch nur für iPhones «jailbraked». Wir warten zu…
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