Nach eineinhalb jähriger Arbeit liegt die Handreichung für Schulen vor, um ein schuleigenes Medien- und ICT-Konzept zu entwickeln: Mustertexte, Checklisten, beispielhafte Pflichtenhefte und Hinweise zur Gestaltung des Entwicklungsprozesses und zur Anpassung der Vorlage auf die lokale Situation unterstützen die Schulleitung, die ICT-Verantwortlichen und die Schulbehörden bei der Konzeptarbeit.

«Der Bildungsrat empfiehlt den Gemeinden, ein lokales Konzept zur Nutzung von digitalen Medien sowie Informations- und Kommunikationstechnologien zu erarbeiten. Zu diesem Zweck hat er das Volksschulamt beauftragt, eine entsprechende Mustervorlage zu entwickeln.», heisst es in der Medienmitteilung der Bildungsdirektion des Kantons Zürich.

Den Schulen wird ein Musterkonzept mit zwölf Kapiteln angeboten. Die Texte dienen als Vorlage, um ein auf die lokale Schulsituation angepasstes Medien- und ICT-Konzept zu erarbeiten. Der ICT-Guide beschreibt dabei das Vorgehen zum eigenen Konzept. Als Referenzgrösse dient dabei eine fiktive «Schule Musterhausen», eine «mittelgrosse» Zürcher Schulgemeinde.
Eigentlich ist der «ICT-Guide» mehr als eine Vorlage für ein schuleigenes Konzept: Mit Hilfe der angebotenen Hinweise zum Vorgehen und der Erläuterungen und Hintergrundinformationen werden die Schulen befähigt, die Inhalte der einzelnen Teilthemen des Konzepts in grosser Detailtreue zu entwickeln und deren Einführung an Ihrer Schule zu planen. Die Schulen erhalten damit ein eigentliches Programm, welches sie in den Folgejahren bei der Weiterentwicklung bezüglich der Medien- und ICT-Integration in den Unterricht und in die ganze Organisation Schule leiten wird. Mehr dazu in der Einführung. Zur Struktur der einzelnen Kapitel siehe Screenshot aus dem Kapitel 6 «Support- und Beratungskonzept».

Ein solches Medien- und ICT-Konzept bildet demnach ein umfassendes Entwicklungsprogramm bezüglich Mediennutzung und Medienbildung in der Schule. Idealerweise (oder als Voraussetzung…) plant die Schule die Umsetzung des erarbeiteten Medienkonzepts im Rahmen ihres Schulprogramms in den folgenden Jahren; siehe dazu die Entwicklungsplanung in Kapitel 12 des Musterkonzepts. Trotzdem: Ein schuleigenes Medienkonzept kann noch so umsichtig geplant sein, unter Einbezug der zentralen Akteure, mit aufeinander abgestimmten Einführungsmassnahmen usw. Eine gelungene Medienintegration in den Unterricht und in die schulischen Prozesse hängt von mehr ab. Davon berichten Schulpraktiker, Schulberatende und im Bereich der Schulentwicklung und Medienintegration Forschende. Als Beispiel – mehr weil sich hier darauf besser verlinken lässt als auf entsprechende Literatur– seien die Referate zu diesem Thema von Stefan Welling vom ifib erwähnt; so sein kürzlich gehaltenes Referat zum Thema «Schule am Ende der Buchkultur? – Konsequenzen des Medienwandels für die Schulentwicklung».

Im Referat verwendet Stefan Welling eine Grafik (siehe oben), welche anschaulich die Beeinflussungsfaktoren der Medieneinsatzes im Unterricht darlegen: Da ist ein Medienkonzept nur ein Faktor unter vielen; als weitere seien genannt: Die Erwartungen der Eltern, die Einstellungen der Lehrpersonen, ihre Kompetenzen, die «Schulkultur». Hier PDF seiner Präsentation. Auf diese Fragen geht der vorliegende ICT-Guide ein. Die Materialien sind aber umfangreich, es besteht die Gefahr, dass diese zentrale Einsicht vergessen gerät…

Siehe auch diverse Blogeinträge zum Thema Medienintegration und Schulentwicklung.