Frauen und Männer «im besten Alter» formen aus Plastilin lustvoll Männchen. Eine Gruppe älterer Semester spielt in den Gängen eine Szene aus einem Hitchcock-Thriller nach und lässt sich dabei von einer wildfremden Frau abfilmen. Eine andere Gruppe schreibt unter der Anleitung von Regisseurin Sabine Boss eine Drehbuch-Passage ins Schweizerdeutsche um und entwickelt dazu das Kamera-Skript. All dies und mehr ereignete sich am Samstag an der Weiterbildungstagung der SRG Zürich Schaffhausen RFZ.
Knapp 100 Mitglieder der SRG idée suisse Zürich Schaffhausen RFZ trafen sich an der PH Zürich, um mehr zu erfahren über den (Schweizer) Film. Was es dazu braucht, wer daran arbeitet, wer bezahlt… Ins Thema führte Peter Studhalter, Redaktionsleiter Fernsehfilm bei SF. «Vertraulich» behandeln müssten die Zuhörerinnen und Zuhörer das abgegebene Dokument ;-). Es sei ein Ausschnitt aus dem Drehbuch des kürzlich in Luzern gedrehten «Tatorts». Und als der Fernsehmann einige Minuten aus dem Rohfilm des noch nicht gesendeten Krimis zeigt, wird es still im Saal. Ob wir die Abweichungen vom ursprünglichen Drehbuch gesehen hätten?
Die angebotenen Workshops lassen die Wahl: In den einen schauen sich die Teilnehmenden einen Dokumentarfilm an und diskutieren darüber. In den anderen legen sie mit der Videokamera selbst Hand an. Hinter die Kulissen schauen, das war die Idee. Einblicke erhalten, was es alles benötigt, bis ein Film entsteht.
Wer selbst erfährt, dass man für einen Trickfilm Bild für Bild mit (Plastilin-)Figuren positionieren und fotografieren muss, um dann eine Sequenz von wenigen Sekunden zu erhalten, wird den nächsten Trickfilm wohl mit anderen Augen betrachten. Und wer erfährt wie ein Journalist bei der Recherche für einen Dokumentarfilm vorgeht, wird den nächsten Dok wohl kritisch analysieren.
Weshalb soll Medienbildung bei den Jugendlichen aufhören? – Ich sehe keinen Grund …
Filmclip über die Tagung
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