safetyapp_keyvisualDie Firma Mammut – bekannt unter anderem für das Lawinensuchgerät «Barryvox» hat ein Safety App für das iPhone entwickelt. Die Mammut Safety App hilft Wintersportlern, die lokale Lawinengefahr zu beurteilen. Noch liegt die App erst in einer Demoversion vor. Mit dem demnächst erscheinenden Update  lassen sich mit Messung der Hangneigung, Bestimmung der Hangausrichtung, Höhenmesser sowie Links zu Lawinenbulletins die Gefahrensituation besser einschätzen. Dies dank dem im iPhone eingebautem GPS und Kompass. Mehr zum Lawinen-App Hier.

Demnach also App mehr der Kategorie «Reisen – Wandern – Navigieren» mehr auf dem iPhone. Die letzten beiden Wochen präsentierte Radio DRS im Podcast «Digital Plus» diverse Online-Dienste, meist mit entsprechender Software fürs Smartphone zum Thema:
Wandern und GPS (DRS Digital vom 6.11.09). Die Sendung als Podcast gibt’s Hier.
Geocaching (DRS Digital vom 10.11.09). Sendung als Podcast Hier.
Und die SonntagsZeitung von heute bringt heute einen Artikel zu «Städtesurfen mit dem Handy» (Hier). Problemlos könnte man sein iPhone mit solch flinken Navigationshilfen zur nächsten Bar, dem nächsten WC etc. füllen.

bild-2Etwas näher angeschaut habe ich mir GPSies: Auf dieser Website und mit dem entsprechenden App fürs iPhone können Wanderrouten als GPS-Tracks verwaltet und heruntergeladen werden. Faszinierend: Gegen 8000 Wanderungen, Velotouren, Schneeschuhrouten etc. werden für die Schweiz gefunden. Im Raum Oberer Zürichsee (siehe Bild) ist die Auswahl riesig. Mit einem Klick erhalte ich die Details zur Tour, Kartenausschnitt und den GPS-Track. Schnell ist die Tour aufs iPhone geladen und los kann’s gehen. Und geht es dann wirklich los? – Es wäre spannend zu erfahren, wer sich wegen dieser Dienstleistung wirklich in Bewegung setzt.

Hoch im Kurs sind auch die GPS-basierten Fitness- und Trainingshilfen, wie beispielsweise die neue Trainingsuhr von Garmin (Hier). Die Ingenieure lassen sich einiges einfallen, um ihr Gadget als besonders «trainingswirksam» zu verkaufen: Man rennt gegen einen virtuellen Partner, definiert im Online-Konto ein Trainingsziel und wird beim nächsten Upload daran erinnert, wie stark man sich dem Ziel genähert haben soll. Sehr motivierend…

Viele der beschriebenen Spielereien sind ja ganz nett und sie üben zweifellos einige Faszination aus, nicht nur auf die jüngere Generation. Und einzelne Apps sind zugegeben sehr praktisch, beispielsweise obiges Lawinen-App. Was mich aber beunruhigt: Verschenken wir damit nicht ein rechtes Stück Intuition oder den antrainierten Orientierungssinn? Als wir im Sommer eine Wochentour mit Mountainbike und GPS unternahmen, waren wir begeistert davon, nie mehr bei jedem Wegweiser absteigen zu müssen. Als dann aber am fünften Tag der GPS-Track nicht auf dem Gerät war, standen wir blöd da. Zum Glück hatten wir detaillierte Karten dabei. Nicht schlecht staunten wir, als wir merkten, dass uns das Vorwärtskommen mit der Karte plötzlich schwer fiel – alles geübte Berggänger.

Ich würde deshalb darauf bestehen, dass in der Schule trotz GPS und dem zukünftigen, genaueren Navigationssystem Galileo (auch im Innern von Gebäuden) weiterhin mit Karte und Kompass gearbeitet wird und dass die Schüler weiterhin Orientierungsläufe machen. Das eine tun und das andere nicht lassen. Dies wird einmal mehr Devise sein: Den Schülerinnen und Schülern Erfahrungen zur Schärfung ihres Orientierungssinns ermöglichen, sowohl ohne technische Hilfsmittel als auch mit Einbezug von GPS-Gerät und Smartphone. Weshalb nicht Orientierungsübungen anbieten, welche die einen Gruppen mit Karte lösen, währenddem andere Gruppen stattdessen mit dem GPS-Gerät arbeiten. Es wird interessant sein, die unterschiedlichen Erfahrungen untereinander zu vergleichen…