Seit einer Woche versuche ich zu erfahren, was Twitter mit mir so anstellt. Das heisst, ich wollte dies eigentlich, doch irgendwie hat mich das Twittern nicht so ganz gepackt. Ich vergesse den neuen Dienst – muss doch arbeiten – und werde prompt mit 100 bis 200 neuen Twittern eingedeckt. Lustig ist es ja, unterwegs die neusten Twitter-Einträge einfliegen zu sehen, ich stelle aber schnell fest, dass mich die Plaudertasche Twitter wenig interessiert.

Twitter ist aber auch ein Newsdienst: Ich abonniere die Twitter der NZZ, des Tages-Anzeiger, der Zeit und des Spiegel. Twitter ist nun mein Newskanal, welcher mir die Schlagzeilen mit dem App «TwitterFon» auf das iPhone bringt. Bei Interesse führt mich ein Link dann direkt auf die Website des entsprechenden Medienhauses. Ich muss aber einige News-Abonnemente löschen, zu erdrückend ist die Zahl der eingehenden Nachrichten.

Twitter demnach ist ein feines Marketinginstrument, nicht nur für oben genannte Medienhäuser: Bald haben mich nette «Follower» entdeckt, die mir dies und jenes empfehlen…

Twitter sei auch Lernwerkzeug, meint Tony Karrer HIER. Sein Beitrag erntet aber einige Skepsis, zum Beispiel bei Mandy Schiefer HIER. Und Michael Kerres gibt Ratschläge, wie man mit einem Referat zu Twitter als Lernwerkzeug ganz gross herauskommen könnte HIER. Vorsicht: Ironie (-: Seine Zwischenbilanz zum Twittern findet sich HIER. Derweil andere Edu-Blogger partout nicht mitzwitschern wollen, wie Beat Döbeli HIER.

Überhaupt: (Blog-)Beiträge zu Twitter scheinen im Moment hoch im Kurs zu sein. In meiner Liste der abonnierten Blogs in NetNewsWire filtere ich heute 170 Beiträge in 30 verschiedenen Blogs heraus. Also können wir durchaus behaupten, Twitter beschäftigt uns bestens, nach Facebook, Podcasts, Blogs und anderem Web 2.0-Zeugs.

Twitter könne aber auch eine Karrierefalle sein, meint Blogger Klaus Eck HIER. Man beachte die Kommentare zu seinem Blogeintrag. Anfang Jahr hat er einen lesenswerten Beitrag über Identitätsdiebstahl geschrieben, HIER. Man beachte seine «9 Tipps zum sicheren Twittern». – Ich habe inzwischen mein Twitter-Passwort geändert, zwei dubiose «Follower» geblockt und meine Twitter-Updates vor unbekannten Lesern geschützt… Aber insgesamt können wir uns doch nicht beklagen, der «kompetente» Umgang mit Twitter & Co. muss geübt sein, neue Fragen des Persönlichkeitsschutzes stellen sich und den Medienpädagogen geht die Arbeit nicht aus (–;