Diese Frage stellte sich ein Schulteam anlässlich einer Team-Retraite bei uns an der PH Zürich. Eine Arbeitsgruppe aus dem Team ist daran, ein Medienkonzept zu erarbeiten, dies als Grundlage, um einen Kredit für neue ICT-Mittel auszulösen. Heute soll dem Team der Stand der Arbeiten gezeigt werden. Dazu lud die Arbeitsgruppe ihre Kolleginnen und Kollegen zu einer halbtägigen Weiterbildungsveranstaltung ein.Zuerst gingen die Lehrerinnen und Lehrer der Frage nach, welche Funktion ICT und Medien im Unterricht übernehmen sollen. Dazu erkundeten sie exemplarische Unterrichtsbeispiele mit Audio (Zungenbrecher), mit einem Blog und Internet-Angebote für die Unterstufe (www.phlipp-maus.de) und für die Mittelstufe (www.lernburg.ch) Mit einem Beispiel aus dem Medienkompass führte Silvie Spiess in medienbildnerische Inhalte für die Mittelstufe ein.
Nein, die Arbeitsgruppe erlag der Versuchung nicht, dem Team von «dringend benötigten» Hightech-Boliden, von Servern, Beamern oder interaktiven Whiteboards vorzuschwärmen. Stattdessen baten sie die Kolleginnen und Kollegen, gemeinsam Arbeitsweisen und Einsatzszenarien mit dem Computer zu sammeln, dies auf Geundlage der vorgestellten Unterrichtsbeispiele. Und im Nu kam eine ansehnliche Sammlung zusammen:
- Es sollen mehrere Schüler/innen in verschiedenen Gruppengrössen mit dem Computer arbeiten können.
- Die Computer sollen an verschiedenen Orten im Schulhaus nutzbar sein: im Schulzimmer, im Gang, im Handarbeits- oder IF-Zimmer, im Klassenlager etc.
- Die Schüler/innen sollen die Computer selbst transportieren können, um schnell den Arbeitsort oder von Einzel- in Gruppenarbeit wechseln können.
- Wenige Computer sollen ohne Einrichtungsarbeit immer und spontan während des Unterrichts genutzt werden können.
- Die Klasse soll im selben Raum mündlich, schriftlich mit und ohne Computer arbeiten können, d.h. die Schüler/innen sollen nicht getrennt werden, wer mit/ohne Computer arbeitet.
- Die Schüler/innen sollen zuhören können, ohne durch die Computer abgelenkt zu werden.
- Auch die Unterrichtsform «Vormachen–Nachmachen» soll möglich sein.
- Die Schüler/innen sollen schnell und problemlos auf ihre Dateien zugreifen können.
- Die Schüler/innen sollen (im selben Raum) mit Audio, Video oder Trickfilm etc. arbeiten können.
- Die Computer sollen auch einmal nicht sichtbar sein, wenn sie gerade nicht genutzt werden.
- Schüler/innen sollen auch eigene Geräte einbringen (und im Internet) einsetzen können.
- Die Computer sollen sehr einfach und «untechnisch» bedienbar sein.
- Die Schüler/innen sollen wissen: «Das habe ich mit dem Computer gelernt.»
Aus diesen pädagogisch-dikaktischen Anliegen kann die Arbeitsgruppe dann die technischen Anforderungen ableiten, als Grundlage für die eingeladenen Computerfirmen zum Erstellen einer Offerte. Pädagogik vor Technik eben. Ermutigend waren auch die Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen zuhanden der Arbeitsgruppe: Ihr arbeitet in die richtige Richtung, weiter so. Ihr denkt an alle Stufen. Und: «Wir haben eine gemeinsame Sprache gefunden betreffend die Frage, wie wir mit den Computern arbeiten wollen».