Gabi Reinmann verweist in ihrem Blog auf zwei Veranstaltungen an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) zum Thema «persönliches Wissensmanagement»; ein Referat und ein Workshop. HIER ihr Blogeintrag mit downloadbarem Referat. Herzlichen Dank an Frau Reinmann für die erhellenden Ausführungen und für den tollen Service der detaillierten schriftlichen Dokumentation – beste Unterlagen zur Nachbearbeitung.
Nach Frau Reinmanns Beitrag fokussierten wir die aktuelle Situation der PHZH stärker mit je einem Kurzreferat von Heinz Moser und Caspar Noetzli: Es geht um die Einführung einer Studienreform mit grossem Anteil von selbstorganisiertem Lernen. Dazu soll in einer so genannten «Wissensbasis» den Studierenden einzelne «Lernobjekte» zur Verfügung gestellt werden: didaktisch aufgearbeitete Materialien in Form von beispielsweise Filmclips von Unterrichtssituationen, Audioclips von Interviews mit Lehrpersonen etc.
Nicht minder interessant waren die anschliessende Podiumsdiskussion sowie Gabi Reinmanns Zusammenfassung und Reaktion zum Schluss der Veranstaltung. Persönlich fand ich dies besonders bemerkenswert:
Reicht es aus, sich über die Beschaffenheit von «Lernobjekten» in einer «Wissensbasis» Gedanken zu machen? Und zweifellos eine zentrale Frage, die Balance zwischen Instruktion (Expertise der Dozierenden) und Exploration (selbstständige Auseinandersetzung der Studierenden). Frau Reimann: «Manche Dinge funktionieren nicht, weil das pädagogische Konzept schlecht ist, sondern weil die Organisation, die Logistik nicht ausgereift ist.» Man müsse immer das Organisationale mitdenken, aber «nur zu 70 %», also keine Kontrollmentalität einführen, nicht alles vorschreiben.
Es sind demnach Veränderungen bei den Personen und bei der Organisation angesagt: Die veränderte Rolle als Lehrperson einerseits und die notwendigen Hilfestellungen und Vorgaben der Leitung andererseits. Wir haben viel vom notwendigen «Kulturwandel» gesprochen, dass dieser Jahre dauere. Sprechen wir doch auch davon, wo dieser Kulturwandel stattfinden soll. Kulturwandel deutet auf eine organische Veränderung hin, auf Veränderung aus freien Stücken. Vorgaben seitens der Leitung scheinen ein Widerspruch dazu zu sein. Ich denke nicht, es kommt auf das Mass drauf an, so um «70 %»…
Und: Eben deshalb sei der Begriff «Wissensmanagement» doch ganz treffend weil «…management» wiederum auf die ganze Organisation hinweise, so Reinmann. Ich persönlich würde den Begriff «Wissensarbeit» favorisieren. Sich persönliches Wissen in tätiger Erfahrung anzueignen ist doch Arbeit, eben Lernen ist manchmal halt streng.
In Kürze stehen im Observatorium des Fachbereichs Medienbildung der PHZH die Referate als Audiobeitrag mit Präsentationsfolien zur Vefügung.