Der Gneisboden in den Gemeinschaftsräumen des Palazzo Comacio wird neu verlegt. Der protzige Palazzo aus dem 17. Jahrhundert strahlt eine beeindruckende Ruhe aus. Wer hätte gedacht, dass im Palazzo so super veloce gearbeitet wird? – Ein ungewöhnliche Situation für die drei Handwerker Rolf, Benz und Christoph, dass während zwei Tagen eine fix montierte Kamera ihre Arbeiten aufzeichnet.
Die entstandenen 16 Stunden Filmmaterial wurden auf achtfache Geschwindigkeit komprimiert und anschliessend im Filmschnitt auf zwei Minuten verdichtet. Die entstandenen Jumpcuts lassen die Arbeiter im Raum herumhüpfen, als ob die Arbeit mit den schweren Gneisplatten ein Kinderspiel wäre. In der Tat, es war harte Knochenarbeit, bis die schweren Gneisplatten in korrekter Höhe fest im Mörtel sassen. Verlegt wurde übrigens nicht wie damals gespaltene Gneisplatten aus dem nahen Calancatal. Stattdessen wichen die Restauratoren auf den Gneis «Luserna» aus dem Piemont aus. Dieser entspricht der damaligen Färbung mit blauen und gelben Einschlüssen.
Der 1670 von Tommaso Comacio erbaute Palazzo Comacio in Roveredo (GR) wird in den nächsten drei Jahren in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Kantons Graubünden umfassend restauriert. Es entstehen sechs Kleinwohnungen und grosse Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss. Die 10’000 m2 Umschwung sind zum grossen Teil mit Reben bebaut. Ein alter Schafstall und weitere Ökonomieräume warten darauf, von den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern als Ateliers jeglicher Art genutzt zu werden. Die Restaurierung während der nächsten drei Jahre und wird fortlaufend dokumentiert auf www.palazzo-comacio.ch.